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Vorgeschichte
Hitler im österreichischen Parlament 1914
Ablehnung der parlamentarischen Demokratie
1925
Anfang des Jahres
Erste öffentliche Auftritte der Nazis in der Region
7. März
„Die kommunistische Passfälscherwerkstatt – Vier Rathenower Kommunisten vor Gericht“
1926
8. März
Kurt Daluege gründet mit seinem Bruder Erich die Rathenower NSDAP-Ortsgruppe
21. Juni
Die Nazis überfallen das “Reichsbanner” in Rhinow.
1927
Anfang Mai
Die Rathenower Nazis verüben am 7. Mai einen Brandanschlag auf die jüdische Synagoge.
11.Juni
Wie im ganzen Reich veranstaltet der rechtsextreme „Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten“ in Rathenow einen Aufmarsch.
Mitte Juni
Debatte zum “Kommunistenterror” in der SVV
1928
4. Januar
Otto Weber wird Reichstagsabgeordneter
Anfang des Jahres
Die NSDAP konzentriert ihre Aktivitäten auf die Dörfer der Umgebung.
17. August
Otto Weber wird verurteilt
1929
4. Januar
Massenarbeitslosigkeit
1. Mai
„Blutmai“ in Berlin.
Mitte des Jahres
Ein Nazi wird in den Kreistag gewählt
5. Oktober
Offener Terror der Nazis
25. Oktober
„Schwarzer Freitag“
1930
6. März
Straßenkampf in Lietzow
1931
19. März
Sozialdemokraten und Kommunisten sind verfeindet
11. Oktober
Bildung der Harzburger Front
16. Dezember
Gründung “Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold”.
Im Jahr 1931 (unbekanntes Datum)
Saalschlacht in Großbehnitz
Herbst
Von der Gruppe “Mittelpunkt” zum “Kabarett 1932”
1932
27. Januar
Hitler im Industrieklub Düsseldorf
13. März/10. April
Reichspräsidentenwahl
6. Juni
Gründung der “Glaubensbewegung Deutsche Christen”
17. Juli
Wahlkampf der Rathenower Nazis mit Goebbels
20. Juli
“Preußenschlag”: Putsch gegen die preußische Regierung
13. August
Hitler möchte Reichskanzler werden
Herbst
Antifaschistische Aktionseinheit in Rathenow
25. Oktober
Der Nazi Prinz August Wilhelm von Preußen holt sich eine Abfuhr
6. November
Reichstagswahl. Die NSDAP verliert massiv Stimmen.
7. Dezember
Pulverexplosion in Premnitz
Dezember
Max Abraham und Wilhelm Knobloch bilden eine “Aktionsgemeinschaft gegen den Faschismus”
Dezember
Max Otto diskutiert in der NSDAP-Versammlung
1933
30. Januar
Reichskanzler Hitler bildet eine Koalitionsregierung und befürchtet einen Generalstreik
30. oder 31. Januar
Protestdemonstration der Rathenower KPD
31. Januar
Die SPD will abwarten
3. Februar
Geheimtreffen Hitlers mit Großindustriellen
22. Februar
Eine “Hilfspolizei” soll den Terror praktizieren
27. Februar
Der Reichstag brennt – die Kommunistenjagd beginnt
28. Februar
Verordnung des Reichspräsidenten “Zum Schutze von Volk und Staat”
Anfang März
Antifaschistische Flugblattaktion
2. März
Verhaftung in Stechow
5. März
Reichstags- und Landtagswahlen
11. März
Haftbefehl gegen alle KPD-Abgeordneten
12. März
Kommunalwahlen
18. März
Massenverhaftungen
20. März
Sozialdemokratische Amtsträger werden entfernt
März
Die illegale KPD organisiert sich neu
21. März
„Tag von Potsdam“
Demonstrative Verbindung der Nazis mit dem Militär am Hohenzollerngrab in der Garnisonkirche.
22. März
Die Nazis errichten ihre Alleinherrschaft
23. März
Das Ermächtigungsgesetz ermöglicht die Diktatur
30. März
Die SPD verläßt die Sozialistische Internationale
Ende März
Die “Deutschen Christen” konstituieren sich
1. April
Der jüdische Rechtsanwalt Dr. Hammerschlag
wird verjagt
1. April
Erster Judenboykott im gesamten Deutschen Reich.
4. April
Verhaftung in Ferchesar
5. April
Hetzjagd gegen den Premnitzer Lehrer Meschkat
2. Mai
Verbot der freien Gewerkschaften
5. Mai
“Schulrat Janzen amtsenthoben”
10. Mai
Bücherverbrennung
11. und 23. Mai
SAP-Widerstandsgruppe zerschlagen
17. Mai
SPD-Reichstagsabgeordnete stimmen Hitler zu
21. Mai
Die SPD bildet den Inlandsvorstand
Mai – um Pfingsten 1933
Gleichschaltung
Mitte Juni bis Juli
Illegale KPD-Zeitungen erscheinen
22. Juni
SPD-Verbot
26. Juni
Der Nazi Meiercord überfällt den Juden Abraham
27. Juni
Zweite Verhaftungswelle
27. Juni
Selbstauflösung der bürgerlichen Parteien
28. Juni
Paul Szillat und Friedrich Ebert im KZ
3. Juli
Dritte Verhaftungswelle: Widerstandsgruppen zerschlagen
5. Juli
Auflösung der Zentrumspartei
14. Juli
Die Neubildung von Parteien wird verboten
20. Juli
Reichskonkordat zwischen Hitler-Regierung und Vatikan
23. August
Auflösung der Hilfspolizei
15. September
Die Nazis wählen ihren Oberbürgermeister
21. September
In Leipzig beginnt der Reichstagsbrandprozess
1. Oktober
Beginn der Propaganda-Aktion „Eintopfsonntag“
4. Oktober
Verschärfung des Terrors
6. November
Prozeß gegen Max Abraham
7. November
Prozeß gegen Mitglieder der SAP-Widertsandsgruppe
11. bis 13. Dezember
Luftschutz
Während des Jahres
SA-Führer Borchers wird Landrat.
1934
20. April
Verhaftung der Widerstandskämpfer des Leninbundes/Linke Kommunisten, Otto Weber und Genossen.
24. April
Errichtung des “Volksgerichtshofes”
2. Mai
Auf “Landesverrat” steht die Todesstrafe
30. Juni
Borchers läßt seine Feinde verhaften: “Staatsnotwehr”
2. Juli
Jüdische Zeitung beschlagnahmt
17. August
Kommunisten als “Hochverräter” verurteilt
5. Oktober
Kommunistischer Landarbeiter verurteilt
10. Oktober
Kriegsvorbereitung: “Luftschutz”
13. Oktober
“Eintopfsonntag” wird verfügt
6. November
Luftschutzübung
1935
21. Mai
Allgemeine Wehrpflicht. Der Kasernenbau beginnt.
26. Mai
Arbeitsdienstpflicht beim RAD
Frühjahr
Antifaschistischer Widerstand im Reichsarbeitsdienst (RAD)
Im Laufe des Jahres
Verhaftung des illegalen KPD-Vorstandes
17. August
Freimaurerloge zerschlagen
15. und 18. September
Nürnberger Rassengesetze erlassen
Im Laufe des Jahres
Pfarrer Froehlich wird verhört
1936
2. Juni 1936
Die Presse wird “bereinigt”
Im Laufe des Jahres
Ein konspiratives Netz der Antifaschisten entsteht
1937
Im Laufe des Jahres
Errichtung der „Polizeischule für Reit- und Fahrwesen“ in der Kaserne Bahnhofstraße.
Im Laufe des Jahres
Haft für Pfarrer Froehlich
Im Laufe des Jahres
Heinrich Meierkord in der Busch-Chefetage
1938

“Havel Zeitung”
9. November
Judenpogrom
12. November
Verdrängung der Juden aus der Wirtschaft
1939
30. April
Gesetz zu Mietverhältnissen mit Juden
1. September
Überfall auf Polen: Der II. Weltkrieg beginnt
1. September
Hitler erlässt den Euthanasiebefehl.
Oktober
Die ersten polnischen Zwangsarbeiter werden nach Deutschland verschleppt.
23. November
Stigmatisierung der Juden – zunächst in Polen
1940
27. März
Auschwitz
10. Mai
Die Wehrmacht greift Frankreich an
Im Laufe des Jahres
Zwangsarbeiterlager in Rathenow
3. August
Immer mehr Verbote für Zwangsarbeiter
5. September
Sondergerichte gegen “Volksschädlinge”
9. September
Einsatz von Soldaten aus Rathenow beim “Afrikafeldzug”
1941
20. Mai
Pfarrer Froehlich wird verhaftet
22. Juni
Deutscher Überfall auf die Sowjetunion. Beginn des Vernichtungskrieges.
28. Juni
Pfarrer Froehlich wird in das KZ Buchenwald verschleppt.
2. September
Stigmatisierung aller Juden
14. Oktober
Die Deportation der Juden beginnt
23. Oktober
Juden dürfen nicht mehr emigrieren
1942
20. Januar
Wannseekonferenz zur „Endlösung der Judenfrage“
21. Januar
Judendeportation in die Vernichtungslager
22. Juni
Pfarrer Froehlich stirbt im KZ Dachau.
Frühjahr
Das “Arbeitserziehungslager” (AEL) Rhinow wird eingerichtet
Im Laufe des Jahres
Die Rathenower Bronzedenkmäler werden eingeschmolzen
1943
18. Februar
Goebbels verkündet den totalen Krieg
1944
Januar
Die KPD bereitet den Nachkriegseinsatz in Deutschland vor
22. März
Erste Bomben auf Rathenow
18. April
Bombenangriff auf Rathenow
20. Juli
Attentat auf Hitler: Putschversuch
August
“Aktion Gitter”: Erneute Verhaftung von Antifaschisten
September
In Rathenow/Heidefeld wird ein KZ-Außenlager errichtet
25. September
Das letzte Aufgebot: “Volkssturm”
30. Oktober
Hinrichtung von Axel Rudolph,
Schriftsteller aus Semlin
Ende des Jahres
Richard Schwichtenberg wirkt als Mitglied der illegalen Häftlingsorganisation im Zuchthaus Brandenburg
1945
Frühjahr
Rathenow wird als Kampfgebiet vorbereitet
22. bis 27. April
Selbstbefreiung des Zuchthauses Brandenburg
25. April – 6. Mai
Kämpfe um Rathenow
25. April
Befreiung des KZ-Außenlagers Rathenow/Heidefeld
26. bis 28. April
Die Zwangsarbeiter der Lager im Süden der Stadt werden befreit.
8. Mai
Bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht, Befreiung Deutschlands vom Faschismus.
Titelblatt - Karte von Rathenow und einige ausgewähle historische Fotos


Informationen

Anregung für die vorliegende Arbeit war „Vernetztes Gedächtnis – Topografie der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Braunschweig“ von Prof. Henning Freiberg und seinem Wissenschaftler- und Studentenkollektiv. Der Autor der „Nazizeit in Rathenow“ stellt die faschistischen Machtbestrebungen von den Anfängen 1925 bis zum Ende der Hitlerdiktatur in Rathenow und im Westhavelland als Chronik dar. Der Kampf der Nazis „um die Straße, um die Köpfe, um die Parlamente“ fand in allen Teilen des Deutschen Reiches auf gleiche Weise statt. Die Terrorherrschaft spiegelte sich wider in der Reichshauptstadt, in den Metropolen und in der Provinz. Die örtlichen Bezüge erschließen den Zugang zu den Ereignissen „in der eigenen Nachbarschaft“. Mit dieser Darstellung soll die Aufmerksamkeit der Einwohner unserer Region geweckt werden, Neonazis in ihrem rechtsextremen Streben und Tun zu erkennen, um sich dem zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen sie anzuschließen. Das Material für diese Chronik veröffentlichte Dieter Seeger bereits zum großen Teil in den Broschüren:

Autoren

Die Recherchen waren aufwendig und umfangreich. Trotzdem ist es möglich, dass nicht alle Fakten aufgespürt oder nicht in jeder Einzelheit richtig wiedergegeben wurden. Daher möchten wir dem Leser einräumen, die geschilderten Fakten zu ergänzen, zu kommentieren bzw. zu korrigieren. Hinweise sind zu richten an die im Impressum genannte Adresse. Gesicherte Hinweise würden Eingang in diese Darstellung finden.

„Ohne Dokumente, die frei von subjektiver Erinnerung sind, gibt es kein gerechtes Bild der Vergangenheit. Aber genauso gilt: Ohne die erklärende – und nicht sofort wieder denunzierte – subjektive Erklärung dieser Dokumente verlieren diese ihren die Geschichte aufklärenden Wert. Wer vermag sich heute denn schon so zu sehen, wie er vor einem Vierteljahrhundert wirklich war? Das ist, wie zweimal in denselben Fluß steigen zu wollen.“ (Gunnar Decker)

Erst recht gilt das achtzig Jahre nach Beginn der Naziherrschaft in Deutschland. Ich nutzte für die Darstellung der regionalen Ereignisse Primär- und Sekundärquellen sowie schriftliche und mündliche Berichte aus teilweise sehr persönlichen Sichten. Manches ist wegen des Fehlens von Zweitquellen unbestätigt. Die Bezüge zu den Rahmenbedingungen des Nazistaates sind als Standard bekannt. Die Anhänge zum Kalendarium sind seriöse, belegte Fakten – als solche ausgewiesen – , zum Teil aber auch eher feuilletonistische Schilderungen. Dem strengen Anlegen wissenschaftlicher Maßstäbe kann die vorliegende Arbeit nicht standhalten, diesem Anspruch stellten sich die Autoren aus den genannten Gründen nicht.
Dieter Seeger

Quellen- und Literaturverzeichnis

Impressum

Trotz umfangreicher Recherchen ist es nicht in allen Fällen gelungen, die Nutzungsrechte der hier veröffentlichten Fotografien und Dokumente endgültig zu klären. Wir haben uns bemüht, Quellen und Fundstellen so präzise wie möglich zu benennen. Bei Fragen zu den Nutzungsrechten der hier verwendeten Materialien bitten wir um Benachrichtigung. Alle Rechte an den hier verwendeten Quellenmaterialien liegen ausschließlich bei den genannten Fundstellen.

Dieter Seeger
Spandauer Str. 13
14712 Rathenow
Tel. 03385/5208324
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